Wir über uns

Die ersten 100 Jahre - 1883 bis 1983

Die Schützengesellschaft wurde 1883 von den vierzehn Sprendlinger Bürgern

Johann Schäfer            - Zimmermeister

Phillip Leonhardt           - städt. Pflasterer

Wilhelm Löffler Ill.         - Ziegeleibesitzer

Wilhelm Fahrenkamp      - Geschäftsführer der Wurstfabrik Müller

Gottlieb Kuch               - Gastwirt im "Deutschen Kaiser"

Phillip Hunkel 17.           - städt. Aufseher

Georg Orth 1.,              - Schlossermeister

August Lorey                - Bürgermeister

Philipp Stroh                 - Förster

Isaac Stern                  - Bäckermeister

Christian Müller             - Fuhrunternehmer

Daniel Schlapp              - Spezereihändler

Heinrich Müller              - Wurstfabrikant

Wilhelm Heil                  - städt. Pflasterer

gegründet.

Damals war Sprendlingen noch  ein Dorf mit etwa 2500 Einwohnern, einer Schule und einer Kirche - Wasser holte man aus dem Born, Licht spendete die Petroleumlampe, und an Kanalisation war noch lange nicht zu denken. Die meisten Arbeitnehmer fanden in Frankfurt und Offenbach Anstellung.

Es gab einige Handwerksbetriebe, mehrere Bauernhöfe, eine Holzhandlung und zwei Fabriken. Dies waren die Wurstfabrik Heinrich Müller, Hersteller der bekannten Frankfurter Würstchen, sowie die Sektkellerei Löffler, deren Spezialität Obstschaumweine waren.

Unser erster Schießstand befand sich in der Lehmgrube am Katzenpfad, im Rod. Bald darauf wurde der Stand in die Lehmgrube der Ziegelei Löffler auf der Rostadt verlegt. Aber bereits 1886 hatten die Mitglieder soviel Geld gesammelt, dass am Lacheweg vereinseigener Grund und Boden erworben und die erste ständige "Schützenhütt" ihrer Bestimmung übergeben werden konnte. Aus diesem Anlass veranstalteten die Schützen aus Sprendlingen ihr erstes großes Preisschießen, bei dem für die damaligen Verhältnisse die beträchtliche Summe von 1013,40 Mark eingeschossen wurde; die Preise hatten 687,05 Mark gekostet.

Um die Jahrhundertwende erfolgte der Zusammenschluss der Schützengesellschaft mit dem Sprendlinger Flobert-Schützenverein. Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte unsere Gesellschaft dem Mittelrheinischen Schützenverband an und nach dem Ersten Weltkrieg der neu gegründeten Odenwälder Schützenvereinigung, die bis zum Zusammenschluss aller Verbände im Jahre 1935 bestand.

Unsere "Schützenhütt" stand bis zu ihrem Abbruch im Jahre 1927. Nach Plänen des Frankfurter Architekten Balser errichteten die Mitglieder ein neues Schützenhaus. Die Grundsteinlegung fand am 3. Juni 1928 statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg untersagten die Besatzungsmächte den Vereinen jegliche sportliche Betätigung, und der Schießbetrieb musste eingestellt werden. Aufgrund der Kontrollrats-Proklamation Nr. 2 und des nachfolgenden Kontrollratsgesetzes Nr. 2 wurden alle militaristischen und nationalistischen Vereinigungen aufgelöst und deren Vermögen von einem Sequester verwaltet.

Nach diesen Vorschriften sind aber weder der Deutsche Schützenbund noch einer seiner angegliederten Vereine aufgelöst worden. Man hatte erkannt, dass der Vereinssport in Deutschland, wie auch in anderen Teilen der Welt, keinerlei militärischen Charakter hat. Nach und nach wurde den Vereinen die Ausübung ihres Sportes wieder gestattet, auch den Schützenvereinen, jedoch mit der Einschränkung, dass nur Luftdruckwaffen verwendet werden durften.

Trotz dieser für unsere Schützengesellschaft positiven Entwicklung enteignete die Hessische Landesregierung am 11. Februar 1949 unseren Verein, indem sie die Auflassung unseres Grundstückes beim Amtsgericht veranlasste und das Schützengelände zum Verkauf anbot. Gegen diesen widerrechtlichen Verwaltungsakt legte unser damaliger Vorstand, vertreten durch Jean Bratengeier, Einspruch beim Hessischen Finanzministerium ein. Hauptsächlich unserem damaligen Bürgermeister Jakob Heil ist es zu verdanken, dass die Verkaufsbemühungen des Landes Hessen nicht zum Erfolg führten. Gleichwohl konnte Jakob Heil es nicht verhindern, dass das Eigentum an unserem Grundstück am 25. April 1951 durch Eintragung in das Grundbuch des Amtsgerichts Langen an das Land Hessen überging. Abschließend hatten die Bemühungen des Bürgermeisters und des Vorstandes doch noch Erfolg; unser Schützenhaus wurde im August 1953 an den Verein zurückgegeben.

Durch das besondere Engagement des Vereins-Vorsitzenden und große finanzielle Opfer einzelner Mitglieder konnte die nach dem Krieg stark beschädigte, teilweise demontierte und geplünderte Schießanlage wieder instand gesetzt werden. Eine gründliche Erneuerung erfuhr die Anlage 1966 dadurch, dass neue Außenwände, Blenden und Wälle errichtet wurden.

Im Zuge der Stadterweiterung hatte die Stadt Dreieich das Neubaugebiet nördlich der Odenwaldstraße erschlossen. In dieses Neubaugebiet fiel auch das vereinseigene Schützengelände am Lacheweg. Diese Schießanlage, einschließlich des Schützenhauses, wurde im November 1981 abgerissen. Heute erinnert lediglich die noch von den damaligen Schützenbrüdern gepflanzte kleine Platanenallee an die einstige Schießanlage.

Um ihre schießsportlichen Aktivitäten und wenigstens ein Minimum an Vereinsleben bis zur Fertigstellung des geplanten neuern Schützenhauses aufrecht erhalten zu können, mietete sich die Schützengesellschaft Sprendlingen bei der Schützengesellschaft 1560 e. V. für die folgenden zwei Jahre ein.

Die Folgejahre

1983

In dieses Jahr fielen gleich zwei herausragende Ereignisse für unseren Verein. Zum einen war dies die Feier unseres 100-jährigen Bestehens. Zum anderen wurde uns von der Stadt Dreieich ein neues Gelände, Am Bürgeracker, auf Basis eines Erbaurechtsvertrages für 99 Jahre zur Verfügung gestellt. Im Jahr 1983 konnten, nicht zuletzt auf Grund immer restriktiverer Umweltschutzmaßnahmen, der erste Spatenstich und die Grundsteinlegung für das auch heute genutzte Schützenhaus und die Schießstände erfolgen.

1984

Einweihung und Inbetriebnahme des neuen Schützenhauses am 19./20. Oktober durch den Bürgermeister von Dreieich, Hans Meudt. Zugegen waren unter anderem zahlreiche Gäste aus der Politik, dem Hessischen Schiessportverband sowie zahlreiche Abordnungen anderer Schützenvereine. Mit dem neuen Schützenhaus war ein ständiger Mitgliederzuwachs ( 1984: 54 Mitglieder) zu verzeichnen, welcher sich auch in zahlreichen sportlichen Erfolgen bei Gau-, Hessen-, und Deutschen Meisterschaften niederschlug.

1987

Unser Verein tritt, zusätzlich zu seiner Mitgliedschaft im Deutschen Schützenbund (DSB), der Deutschen Schießsportunion (DSU) bei. Damit ist er Mitglied in zwei Schießsportverbänden und hat so die schießsportlichen Möglichkeiten für seine Mitglieder deutlich ausgeweitet. Allerdings machte dieser Schritt den Umbau der Schießstände und eine neue Standordnung erforderlich.

1991

Beitritt zum Bund Deutsche Sportschützen (BDS) und Austritt aus der DSU.

1992

Der Sandkugelfang wird durch einen Kugelfang aus Polywall ersetzt. Während der von uns in Augenschein genommene Musterstand der Polizei Frankfurt sich dort hervorragend bewährt, müssen wir diesen Kugelfang zurückbauen. Grund sind die auf unseren Schießständen auftretenden Temperaturschwankungen (witterungsbedingt), die dem Material zusetzen. Auf dem Frankfurter Polizei-Schießstand herrschte eine gleichmäßige Temperatur.

1994

10-jähriges Jubiläum des Schützenhauses. Es wird in angemessener Form mit einer der Öffentlichkeit zugänglichen Feier begangen, zu welcher sich nationale und internationale Teilnehmer und Freunde des Schießsports und unseres Vereins einfinden.

Das erste Westernfest in der Vereinsgeschichte wird ausgerichtet - mit Zeltstadt, Hobby bezogenen Verkaufsständen, Life Musik, Squaredance,  Pferde-Reiten  und Traditionsbekleidung können wir unsere zahlreichen Gäste erfreuen. Bis 2003 wird das Westernfest Bestandteil des Vereinslebens sein.

1998

Vor dem Hintergrund eines angedachten 100-m-Standes werden von der Stadt Dreieich zusätzliche 2500 qm Gelände gepachtet.

2000

Aus dem Vereins-Vorstand wird ein Präsidium. Nach dreizehn Jahren als 1. Vorsitzender des Vereins wird Karl Reiser Verabschiedet und zum Ehrenpräsident ernannt. Sein Nachfolger und 1. Präsident des Vereins wird Martin Werner; er übt das Amt sieben Jahre aus.

2006

Wiedereintritt in die DSU, da sich die Verbandsstruktur zwischenzeitlich zu Gunsten der Bedürfnisse unserer Schützengesellschaft geändert hat.

2007

Start der Sanierungsarbeiten der Bodenbeläge der Schießstände als Erfordernis für Mehrdistanzschießen.

2008

Die Schützengesellschaft Sprendlingen hat rund 250 Mitglieder. Davon sind etwa 75% schießsportlich aktiv. Der Verein wird offizielles Schießleistungszentrum der DSU.

Aktuell

Neben der Aufrechterhaltung eines hohen personenbezogenen schießsportlichen Standards legt der Verein hohen Wert auf die Einhaltung neuer technischer Erkenntnisse und Anforderungen im Schießsport. Die anstehenden Modernisierungsarbeiten der Be- und Entlüftungsanlagen auf den Schießständen, die mit erheblichen Kosten einhergehen, sind hierfür Beleg.

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